Das Residenzschloss ist das bedeutendste bau- und kunstgeschichtliche Schlossensemble in Nordthüringen. Die unregelmäßige geschlossene Vierflügelanlage, gruppiert um einen mächtigen Turm, beherrscht, von weitem sichtbar, auch heute noch das Stadtbild.

Prunk- und Glanzstück des Museums ist die »Goldene Kutsche«, ein Gefährt der Superlative - die älteste Prachtkarrosse auf deutschem Boden.

Das Liebhabertheater - ein Kleinod der besonderen Art - findet seinen Platz innerhalb des alten Nordflügels. Früher nur zur Unterhaltung der Hofgesellschaft und des gehobenen Bürgertums gedacht, treten heute Laienschauspieler für ein breites Publikum in den historischen Räumen auf.

Der heutige Schlosskomplex entstand in verschiedenen Bauphasen und Epochen unter Einbeziehung der Bausubstanz der ehemaligen Burg Sondershausen. Günther »Der Reiche« von Schwarzburg begannn ab 1534  das Renaissanceschloss zu erbauen. Mit den Jahren erfolgten Veränderungs-, Um- und Anbauten aus ästhetischen und machtpolitischen Gründen weiter im Stile der Renaissance, des Barock, des Klassizismus und des Historismus unter Federführung der Dynastie der Schwarzburger.

Das Schlossmuseum präsentiert dem Gast die höfische Kultur vom 15. bis 20. Jahrhundert in den historischen Raumfassungen mit stilististisch zugehörigem Interieur. Zu sehen sind Stuckdekorationen im Knorpelwerkstil, ein wunderbares Raumkunstwerk, die Kunstsammlungen des Schlossmuseums, die sich immer mehr vervollständigende »Schwarzburger Ahnengalerie«.

In den Innenräumen des Schlosses befinden sich ebenfalls das klassizistisch geprägte Liebhabertheater, in dem sich heute engagierte Sondershäuser der darstellenden Kunst  Laien als Schauspieler verschrieben haben. Eindrucksvoll stellen sich die Schlosskirche mit umlaufender Empore und die von W. H. Nordt geschaffene Orgel dar, wo nach Restaurierungsarbeiten wieder Konzerte stattfinden werden.

Am prachtvollsten wirkt heute der spätbarocke Festsaal, gehalten in den Landesfarben blau-weiß, mit leichter und feingliedriger Ornamentik. Die blauen Wände, die weißgestalteten Figuren und die Goldverzierungen geben diesem Saal das Ambiente für eine Vielzahl von musikalischen Veranstaltungen.

Es gibt so viel zu sehen und zu erkunden, dass es unmöglich ist, alle Kostbarkeiten und Sehenswürdigkeiten aufzuführen, ohne dass die eine oder andere zu kurz kommt bzw. gar keine Erwähnung findet.

Zur fürstlichen Residenz gehörten weiterhin das Prinzenpalais - in dem die zwei apanagierten Prinzen ihre angemessene Unterkunft fanden - und  das Jagdschloss »Zum Possen«. Heute befindet sich im Prinzenpalais das Landratsamt und der Possen ist beliebtes Ausflugsziel.

 

Als alte Garnisionsstadt ist Sondershausen seit Aufstellung der fürstlichen Garde 1697 bis zur heutigen Zeit bekannt. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass dieses Schloss mit seinen Nebengebäuden und Anlagen die hohe Baukunst vom Mittelalter bis zum Historismus widerspiegelt und einen Einblick in Zeitgeist und Geschmack der letzten Jahrhunderte ermöglicht.

Aufmerksamkeit erregen die gut erhaltenen Nebengebäude, die der gesellschaftlichen Vielfalt des Hoflebens, aber auch der Bewirtschaftung dienten. Der Marstall, wie auch die gelungene Kombination zwischen Schloss und Marktplatz, wurde durch den Schinkel-Schüler Carl Schepping gestaltet. Im Zentrum des Schlossinnenhofes steht der Herkulesbrunnen. Die Brunnenskulptur stellt Herkules im Kampf mit der lernäischen Schlange - der neunköpfigen Hydra - dar. Im Schlosspark, einem weitläufigen Landschaftspark, erfreuen noch heute die Anlagen, die Schlossteiche mit ihren Tieren und viele andere liebevoll gestaltete Details den Besucher.

Einen  Besuch des Schlossmuseums möchte ich Ihnen besonders empfehlen:

Schlossmuseum im Schloss Sondershausen

( 03632 663120
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Email: schlossmuseum.sdh@t-online.de